24h Le Mans: Porsche holt sich Pole Position im Hyperpole-Qualifying, BMW crasht (2024)

Kevin Estre sichert Porsche Penske die Pole Position für die 24 Stunden von Le Mans. BMW-Unfall sorgt für rote Flagge, Inception-McLaren holt sich die LMGT3-Pole.

Florian Niedermair & Robert Seiwert

24h Le Mans: Porsche holt sich Pole Position im Hyperpole-Qualifying, BMW crasht (1)

Porsche startet bei den 24 Stunden von Le Mans von der Pole Position. Kevin Estre, der sich den #6-Porsche mit Andre Lotterer und Laurens Vanthoor teilt, setzte sich in einem Herzschlagfinale gegen ein Cadillac-Duo durch. Alex Lynn (#2; Teamkollegen: Bamber/Palou) und Sebastien Bourdais (#3; van der Zande/Dixon) verpassen die Pole Position um weniger als zwei Zehntelsekunden, während BMW-Pilot Dries Vanthoor (#15; Marciello/Wittmann) nach der schnellsten Zeit im Qualifying in der Hyperpole-Session crasht.

Das Qualifying begann mit 35 Minuten Verspätung, da bei einem schweren Unfall im Rahmenprogramm die Streckenbegrenzung zerstört wurde und ausgetauscht werden musste. Nach der ersten gezeiteten Runde hatte noch alles auf eine Ferrari-Pole hingedeutet. Doch die Scuderia muss mit den Positionen 4 und 5 vorlieb nehmen.

BMW-Unfall sorgt für rote Flagge

Beide 499P führten die Zeitentabelle nach ihrem ersten Versuch an. Doch im Gegensatz zum Cadillac beließ es Ferrari bei zwei Push-Runden, wohingegen Bourdais eine dritte schnelle Runde fuhr. Auf dieser unterbot der ehemalige Formel-1-Pilot die Marke von 3:25. Eine rote Flagge schien Cadillac in die Hände zu spielen, da sie den #50-Ferrari von Antonio Fuoco (Molina/Nielsen) auf einer vermeintlichen Pole-Runde erwischte.

Der Grund für die Unterbrechung: Nach der schnellsten Rundenzeit im Qualifying am Mittwoch, unterlief Dries Vanthoor im #15-BMW (Teamkollegen: Marciello/Wittmann) in der Hyperpole-Session in der Indianapolis-Kurve ein schwerer Fehler und er krachte in den Reifenstapel.

Herzschlagfinale im Le-Mans-Qualifying: Porsche besiegt Cadillac

Nach dem Restart nahm Bourdais nicht mehr an der Session teil, da er keinen Sprit mehr zur Verfügung hatte. Beide Ferraris konnten die Zeit des #3-Cadillacs nicht mehr angreifen, aber dafür waren es andere die die letzte Runde für sich nutzen: Zunächst unterbot Cadillac-Markenkollege Alex Lynn knapp die Zeit von Bourdais, wenige Sekunden später setzte Estre mit einer Zeit von 3:24,634 noch 0,148 Sekunden drauf.

24h Le Mans: Porsche holt sich Pole Position im Hyperpole-Qualifying, BMW crasht (2)

Doch der #2-Cadillac wird trotz P2 im Qualifying nicht aus der ersten Reihe starten. Aufgrund einer Strafe aus dem 6h-Rennen in Spa erhält das Auto eine Strafe von fünf Plätzen und geht nur von P7 ins Rennen. Damit rückt das Schwesterauto #3 in die erste Reihe nach vorne. Die beiden Werks-Ferraris starten aus Reihe 2.

Hinter dem Porsche, dem Bourdais-Cadillac und dem Ferrari-Duo geht der Alpine #35, den Paul-Loup Chatin im Hyperpole-Qualifying bewegte (Teamkollegen: Habsburg/Milesi), von P5 ins Rennen. Der BMW #15 startet bei den 24 Stunden von Le Mans von Startplatz 6. Da Vanthoor eine rote Flagge ausgelöst hatte, wurden ihm alle Rundenzeiten aberkannt. Hinter ihm landete nur der #12-Jota-Porsche, der nicht am Hyperpole-Qualifying teilnehmen konnte und von P8 in das 24h-Rennen geht.

Das Auto des Porsche-Kundenteams wurde am Mittwoch in FP2 bei einem Unfall von Callum Ilott vollkommen zerstört. Nach einem Chassis-Wechsel ist es ein Rennen gegen die Zeit, ob das Team überhaupt am 24h-Rennen teilnehmen kann. An einen Start in der Hyperpole-Session war nicht zu denken.

24h Le Mans 2024: Startaufstellung Hypercar

Pos.Nr.Team/MarkeFahrer
16Porsche-PenskeEstre/Lotterer/L. Vanthoor
23CadillacBourdais/van der Zande/Dixon
351FerrariPier Guidi/Calado/Giovinazzi
450FerrariFuoco/Molina/Nielsen
535AlpineChatin/Habsburg/Milesi
615BMW-WRTD. Vanthoor/Marciello/Witttmann
72CadillacBamber/Lynn/Palou
812Jota-PorscheStevens/Nato/Ilott

LMGT3-Klasse: McLaren und Manthey-Porsche in Startreihe eins

In der neuen LMGT3-Klasse ging die Pole Position zum ersten Mal an McLaren: Brendan Iribe führte den #70 McLaren 720 S GT3 von Inception Racing (Iribe, Millroy, Schandorff) zum ersten Startplatz. Der 44-jährige US-Amerikaner benötigte 3:38,120 Minuten für seine beste Runde. Iribe gelang es nach einem Dreher und einer zwischenzeitlichen Rot-Unterbrechung in den letzten sieben Minuten als einzigem Fahrer, seine Rundenzeit noch einmal zu verbessern - dabei hätte sein erster Run auch schon für P1 gereicht.

Neben dem McLaren gesellt sich der #92 Porsche 911 GT3 R von Manthey (Malykhin, Sturm, Bachler) in die erste Startreihe. Damit stehen in den beiden Kategorien Rennwagen aus Zuffenhausen in Reihe 1. Bronze-Fahrer Alexander Malykhin führte das Klassem*nt zunächst an, bis sich der Belarusse geschlagen geben musste. 0,808 Sekunden fehlten dem Manthey-Porsche, der die WM-Wertung in der LMGT3-Klasse mit großem Vorsprung anführt, am Ende.

"Es ist richtig gut für uns gelaufen", sagte Manthey-Teamkollege und Porsche-Werksfahrer Klaus Bachler. "Jetzt müssen wir uns optimal aufs Rennen vorbereiten. Der Wettbewerb ist extrem hart, die Autos knapp beieinander. Wir haben sicher 15 verschiedene Autos, die um den Sieg fahren können."

Während der #92 Manthey-Porsche am Mittwoch im Qualifying in die Hypercar-Runde eingezogen war, verpasste das Schwesterauto mit der Startnummer #91 (Shahin, Schuring, Lietz) die Top-8: Das Trio um den Österreicher Richard Lietz geht vom 16. Platz in der Klasse an den Start.

Nicht wie erhofft lief es für die beiden BMW M4 GT3 von WRT: Keinem der beiden Münchner GT3-Boliden gelang der Sprung in die Hyperpole. Die #46 (Al-Harthy, Rossi, Martin) um Motorsport-Superstar Valentino Rossi nimmt das Rennen vom zwölften Startplatz in Angriff. Der #31 Schwester-BMW (Leung, Gelael, Farfus) musste sich mit P15 begnügen.

Per Reglement müssen in der GT3-Klasse jeweils die Fahrer der FIA-Kategorie Bronze das Hyperpole-Qualifying bestreiten. So stieg Giacomo Petrobelli in den #66 Ferrari 296 von JMW Motorsport (Petrobelli, Yoluc, Ten Voorde) und führte den italienischen Sportwagen zum dritten Startplatz. Dem Italiener fehlte mit einer persönlichen Bestzeit von 3:58.938 Minuten nur eine Hundertstelsekunde auf Malykhins Neunelfer.

Das deutsche Team Proton Competition schnappte sich in Form des #77 Ford Mustang GT3 (Hardwick, Robichon, Barker) den vierten Platz in der Startaufstellung. Der #27 Aston Martin von Heart of Racing (James, Mancinelli, Riberas) komplettierte die Top-5. Damit stehen Autos von fünf unterschiedlichen Marken auf die vorderen Positionen.

LMP2-Klasse: Lila LMP2-Bolide auf Pole Position

Der #14 LMP2 von AO by TF Racing (Hyett, Deletraz, Quinn) setzte sich in einem packenden Schluss-Finish durch und eroberte die Pole Position in der Klasse, die nur für Le Mans in die WEC zurückgekehrt ist. Damit steht der lila-farbene, auf den Spitznamen 'Spike' getaufte Prototyp auf P1. Hyperpole-Fahrer Louis Deletraz war mit seiner Bestzeit von 3:33.217 Minuten nur 0,610 Sekunden schneller als der Zweitplatzierte Job van Uitert in der #28 von IDEC Sport (Lafargue, Van Uitert, De Gerus).

Die zweite Startreihe in der LMP2-Klasse teilen sich der #65 Panis Racing (Sales, Beche, Huffaker) sowie der stark besetzte #23 United Autosports (Keating, Albuquerque, Hanley) von McLaren-Chef Zak Brown.

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